Lias epsilon Juraschichtung

Im Jahr 1999 bin ich auf das Ölschiefergestein gestoßen und bis heute arbeite ich künstlerisch damit. Dazu gekommen ist Erde, die ich meist selbst abnehme und, wie die Gesteinspigmente, zu Farbe verarbeite. Das Ölschiefergestein erhalte ich seit vielen Jahren aus Bad Boll (bei Göppingen), dort gibt es einen Schieferbruch, in dem das Material abgebaut und zu feinem Pigment verarbeitet wird, um es im Kurhaus in Bad Boll als Fango einzusetzen. Aufgrund seiner Entstehungsgeschichte und seines Alters (200-180 Millionen Jahre alt) enthält das Gestein zahlreiche wertvolle, heilsame Mineralien und Substanzen. Im Schieferbruch in Bad Boll hatte ich 1999 eine erste kleine Residenz über drei Monate und habe angefangen, bildhauerisch mit dem Stein zu arbeiten. Es sind Formen entstanden, die ich damals leider nicht sofort fotografisch festgehalten habe, sie sind dann verschwunden, als der Bagger kam und diesen Teil der oberen Schicht abnahm. Zahlreiche Fotografien vom Gestein selbst und vom Schieferbruch sind entstanden, die ich über die Jahre meiner künstlerischen Tätigkeit in verschiedenen Ausstellungen eingebettet habe. Die (analoge) Fotografie zeigt eines davon.

Während des Kunststudiums (1998-2001) hatte ich bereits die Möglichkeit, in leerstehenden Fabrikhallen auszustellen und meine Materialarbeiten in unterschiedlicher Art und Weise zu präsentieren. In einer ersten großen Gruppenausstellung mit dem Titel walking on art im Jahr 2000 im Kunstverein Ludwigsburg wurde zum ersten Mal die Arbeit Schieferstreifen gezeigt, die ich über die Jahre hinweg an weiteren Orten ausgestellt habe. In meiner Abschlussausstellung im Jahr 2001 im Naturkundemuseum Reutlingen ist das Werk JURA SCHICHTUNG zu sehen, mit einem Text von Barbara Karwatzki, der Leiterin des Museums (zu finden im Katalog SCHICHTEN 2001-2005 und auf der Webseite.
Inzwischen zeige ich die Fotos vom Steinbruch gerne zusammen mit Objekten, Zeichnungen mit Erde und Gestein und mit Fotografien, die im Zusammenhang im dem fotografischen Werk Abriss Olga Areal 2015/2016 entstanden sind. Weitere Informationen hierzu folgen in Kürze.

Photo Credit: Barbara Karsch-Chaïeb,
Schieferbruch Bad Boll, 2000,32 x 42 cm, gerahmt
Bildrechte VG Bild-Kunst Bonn Barbara Karsch-Chaïeb

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